Bericht über Seniorenvolleyball von unserem Übungsleiter Peer Millauer
Welche Sportspiele eignen sich für eine Seniorensportgruppe in hohem Alter? Alle körperbetonten Sportarten, wie Fussball, Handball, Basketball scheiden dann aus, es sei denn, die Mitglieder einer Gruppe hätten diese Spiele schon ihr Leben lang gespielt. Die meisten Bewegungsabläufe der genannten Sportspiele sind zu schnell und zu komplex, als dass sie von Sportlern mit wenig Erfahrung und im Alter über 70 ausreichend neu adaptiert werden könnten. Damit wächst die Verletzungsgefahr, insbesondere durch Stürze. Was nun, wenn es gilt, ein Sportspiel in hohem Alter neu zu erlernen und mit Freude und ohne Angst zu betreiben?
Hier gibt es seine praktische, einfache und preiswerte Lösung!
Ein Spiel, welches Spaß mit Wettkampf verbindet, bei dem die Spielidee selbst für ungeübte Anfänger schnell zu erkennen ist, und dessen Bewegungsabläufe leicht zu erlernen sind:
Leichter Ball und einfache Regeln sind der Schlüssel zum spannenden Spielerlebnis!
Um auch bei Anfängern, oder, wie in unserem Fall, bei Senioren über 70 einen Spielfluss entstehen zu lassen, muss das Verhalten des Zielgerätes, also des Balles, dem Reaktions- und Bewegungsvermögen der Spieler angepasst werden. Dies kann in idealer Weise mit dem Molten Ball V6T verwirklicht werden. Der Ball ist sehr leicht (184 g) und hat einen großen Durchmesser (245 mm). Das bewirkt einerseits, dass seine Fluggeschwindigkeit stark verlangsamt wird, und andererseits, dass seine Prellhöhe, also die Höhe, die er vom Boden zurückprallt, gesteigert wird. Dies kommt den älteren Spielern sehr entgegen, weil sie zum einen viel Zeit haben, den Ball zu antizipieren und sich zum Ball hin zu bewegen, und zum anderen, den Ball ohne viel Kraftaufwand über weite Strecken zu schlagen. Außerdem ist die Trefferfläche durch den größeren Ball viel größer, so dass Ungenauigkeiten oder technische Mängel beim Schlag verziehen werden und keine große Rolle spielen.
Selbst Senioren mit schon vorhandenen motorischen Einschränkungen im Knie – oder Schulterbereich können mit dem leichten Spielgerät problemlos umgehen. Die leuchtende gelbe Farbe trägt dazu bei, dass man den Ball ausgezeichchnet, auch bei schwierigeren Lichtverhältnissen, wahr nehmen kann und verhilft zu einer besseren Orientierung zum Ball.
Wie bei jeder Einführung eines neuen Spielgerätes wird man sich anfangs erst einmal an den neuen Ball und seine besonderen Eigenschaften gewöhnen müssen. Dies ist aber gerade bei diesem Ball völlig unproblematisch. Von Anfang an verschafft dieser Ball bei den Teilnehmern, insbesondere im Vergleich zu einem normalen Volleyball, Erfolgserlebnisse im Erlernen von technischen Fertigkeiten wie Zuspiel, Aufgabe und Abwehr. Das weitestgehende Offenlassen von Möglichkeiten, wie man diesen Ball spielen soll, führt zu höchst eigenwilligen, individuellen Techniken, die aber alle nicht weniger effektiv sind! Technische Grundfertigkeiten aus dem Volleyball sind zwar von Vorteil, nicht aber Voraussetzung. So können auch Spieler schnell und unkompliziert ins Spielgeschehen eingebunden werden, die vorher kaum oder sogar nie Volleyball gespielt haben.
Zur Einführung des Spiels bieten sich Übungen zur Ballgewöhnung und zum einfachen Zuspielen des Balles an. Dabei wird zuerst der Ball zugeworfen über kurze bis mittlere Distanzen, danach geprellt indirekt über den Boden, mit fangen, hochspielen und fangen und schließlich mit direktem zurückspielen des Balles. Wichtig in dieser Phase ist, zu lernen, den Ball mit individueller Technik zum Mitspieler zu befördern.
Die Aufgabe, d.h. also das Spielen des Balles aus dem Rückraum über das Netz ins gegnerische Feld ist schnell erlernt. Dabei wird man zuerst mit der Aufgabe von unten mit verkürzter Entfernung zum Netz beginnen und weiterleiten zur Tennisaufgabe mit Vergrößerung der Entfernung zum Netz.
Zur Taktik sollte man von Anfang an darauf achten, dass der Ball hoch zugespielt wird und nicht flach in Brusthöhe. Das ist deshalb wichtig, weil die Mitspieler dadurch mehr Zeit zur Antizipation und zur Bewegung zum Ball haben. Sehr bald lernen die Spieler von alleine, dass ein direktes, also schnelleres Spiel (ohne Aufprellen des Balles) taktische Vorteile bringen kann. Wichtig ist außerdem für die Spieler zu erkennen, dass zweimaliges Passen mit den Elementen Abwehr-Stellen-Angreifen größere Erfolgschancen birgt, als das frühe Rückspiel übers Netz nach nur einem oder zwei Kontakten (“Tennisspielen”).
Nach schon kurzer Eingewöhnung kommen bereits lange Ballstaffetten zustande und mit zunehmender Ballsicherheit wächst die Freude an diesem genialen Ballspiel für “Alte Herren”!
Die Regeln:
• Angabe: vom hinteren Feld mit freier Schlagtechnik • Der Ball darf mit individueller Technik zugespielt warden, er darf jedoch nicht gefangen und geworfen werden. • Der Ball darf, muss nicht, nach jedem Zuspiel einmal den Boden berühren, auch nach der Angabe, nicht jedoch im Aus aufkommen • Der Ball darf beliebig oft, später nur dreimal, zu gespielt werden in jeder Hälfte, bevor er wieder über das Netz gespielt wird • Anfangs darf der Ball zweimal hintereinander von einem Spieler gespielt werden, später nur einmal • Netzhöhe beliebig, i.d.R. reichhoch • Zählweise wie im Volleyball: Satz bis 25, jeder Fehler zählt als Punkt für den Gegner, bei Fehler wechselt die Aufgabe, Rotation und Aufstellung wie im Volleyball üblich
Der Ball:
Molten Volleyball V6T • Übungsball • Ideal für Anfänger • Gute Sichtbarkeit • Leicht zu schlagen und zu kontrollieren • Neongelb • 185 g • Ø 245 mm